Psychomotoriktherapie -
Bewegen und Erleben im Fokus

Psychomotoriktherapie stellt die Wechselwirkung von Wahrnehmen, Fühlen, Denken, Bewegen und Verhalten ins Zentrum. Sie setzt beim körperlichen Ausdruck und beim Bewegungsverhalten an und berücksichtigt die emotionalen, sozialen und kulturellen Einflüsse, die eine Person prägen. Als ganzheitlicher Ansatz bezieht sie die psychische und die körperliche Dimension gleichermassen ein.

Ziele der Psychomotoriktherapie

Die Psychomotoriktherapie kann sowohl präventiv als auch therapeutisch eingesetzt werden und 

  • fördert die motorische, sensorische, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung 
  • stärkt die Selbstwirksamkeit und die Selbstständigkeit
  • unterstützt die Inklusion und die soziale Teilhabe
  • trägt zur Prävention, Erhaltung und Wiederherstellung der physischen und psychischen Gesundheit bei
  • kann Klient:innen mit Entwicklungsauffälligkeiten und Entwicklungsstörungen unterstützen und begleiten
  • kann sekundäre Folgen verschiedener somatischer und psychischer Störungen sowie chronischer Erkrankungen verringern oder vermeiden

Für wen ist die Psychomotoriktherapie geeignet?

Die Psychomotoriktherapie richtet sich an Babys, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senior:innen mit motorischen, sensorischen, kognitiven, emotionalen und sozialen Beeinträchtigungen. Häufig tritt eine kombinierte Symptomatik von motorischen Schwierigkeiten mit einem oder mehreren anderen Symptomen auf. 

Babys und Kleinkinder

Schulkinder

Jugendliche

Erwachsene

Senior:innen

An der Schnittstelle von Bildung, Gesundheit und Sozialem

Psychomotoriktherapie ist als sonderpädagogisches Angebot im Bereich der Bildungsgesetzgebung in allen Kantonen verankert. In einigen Kantonen ist sie auch im Gesundheitsgesetz vermerkt. Während der obligatorischen Schulzeit werden die Angebote der Psychomotoriktherapie von den kantonalen Behörden finanziert; in einigen Kantonen wird Psychomotoriktherapie auch im vorschulischen und sozialpädagogischen Bereich sowie im Gesundheitswesen angeboten. 

Das Angebot und die Kostenübernahme variieren von Kanton zu Kanton und je nach Alterskategorie. Psychomotorik Schweiz stellt daher Informationen über das Angebot und die Finanzierung in den Kantonen zur Verfügung.

Kantonale Informationen

Eine Praxis mit wissenschaftlichen Grundlagen

In den 1960er Jahren entwickelte der Neuropsychiater Julian de Ajuriaguerra in Zusammenarbeit mit der Bewegungspädagogin Suzanne Naville und weiteren Pionierinnen aus der Praxis die Schweizer Psychomotoriktherapie. Das theoretische Fundament bildeten die zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten de Ajuriaguerras. 

Der enge Zusammenhang von Praxis und Wissenschaft wird auch in der heutigen anwendungsorientierten Forschung im Bereich der Psychomotoriktherapie deutlich. Diese orientiert sich an verschiedenen Bezugsdisziplinen, darunter Psychologie, Sonderpädagogik, Sport- und Bewegungswissenschaften, Sozial- und Erziehungswissenschaften sowie Neurowissenschaften und Medizin. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Forschung und den Bezugswissenschaften fliessen direkt in die Ausbildung ein und tragen dazu bei, die Fachkompetenz der Psychomotoriktherapeut:innen zu stärken.

Weitere Informationen

Berufsbild Therapieangebot